April/Mai 2025 - Plakatausstellung und Vortrag im Rahmen der Ausstellungseröffnung
Plakatausstellung „… denen mitzuwirken versagt war.“ Ostdeutsche Demokraten in der frühen Nachkriegszeit vom 23.04. - 23.05.2025
im Foyer des Rathauses der Stadt Verden, Große Straße 40, 27283 Verden (Aller)
Geöffnet Montag bis Donnerstag von 9-16 Uhr, Freitag 9-12.30 Uhr.
Eintritt frei.
Im Jahr 2024 jährte sich die doppelte deutsche Staatsgründung zum 75. Mal. Während in der Bundesrepublik mit dem am 23. Mai 1949 verkündeten Grundgesetz der Grundstein für eine freiheitliche Demokratie gelegt wurde, errichtete die sowjetische Besatzungsmacht in ihrer Zone eine kommunistische Diktatur. Doch auch hier war der Wunsch nach Freiheit, Recht und Demokratie stark.
Die Ausstellung zeigt die exemplarischen Geschichten von 30 mutigen Frauen und Männern, die sich nach 1945 in der SBZ und frühen DDR trotz großer Risiken für einen demokratischen Neubeginn einsetzten – und dafür fast immer einen hohen Preis zahlen mussten. Ihr Engagement und ihr Schicksal werden jeweils mit den einschlägigen Grundrechtsartikeln verbunden.
Die Ausstellung ist zwischen den Jahrestagen der Befreiung der Stadt Verden am 17./18. April 1945 und der Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 zu sehen.
Eine Sonderausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung.
Zur Ausstellungseröffnung Vortrag und Gespräch mit Dr. Olga Rosenblum, Dienstag 22.4.2025 um 19:00 Uhr
Erinnerung als Protest. Menschenrechtler:innen in der Sowjetunion und in Russland heute
Ratsaal des Rathauses der Stadt Verden, Große Straße 40, 7283 Verden (Aller)
Moderation: Dr. Ulrike Huhn
Eintritt frei.
Einige der in der Ausstellung porträtierten „ostdeutschen Demokrat:innen“ bezahlten ihren Einsatz für eine demokratische Entwicklung in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der jungen DDR mit dem Leben, wurden von Sowjetischen Militärtribunalen zum Tode oder hohen Haftstrafen verurteilt und kamen in sowjetischen Straflagern um oder wurden in Moskau hingerichtet. Menschenrechtler:innen und Dissidenten:innen unternahmen verschiedene Anstrengungen, die stalinistischen Verbrechen in der Sowjetunion nach Stalins Tod 1953 aufzuarbeiten und die Erinnerung wachzuhalten. Eine wichtige Etappe stellte 1989 auf dem Höhepunkt der Perestroika die Gründung der Menschenrechtsorganisation „Memorial“ dar, die ein umfangreiches Archiv aufgebaut und vielfältige Vermittlungsformate konzipiert hat. In direktem Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wurde „Memorial“ verboten und zwangsliquidiert. Im Herbst 2022 erhielt die Organisation gemeinsam mit Bürgerrechtsaktivist:innen aus der Ukraine und Belarus den Friedensnobelpreis.
Die Literaturwissenschaftlerin Olga Rosenblum forscht zur Geschichte der Menschenrechtsbewegung und Formen des Protests in der Sowjetunion und wird über Etappen der Auseinandersetzung mit dem Stalinismus in der Sowjetunion und Russland nach 1991 und bis heute berichten.
Plakatausstellung und Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe "80 Jahre Kriegesende - Schwierige Aufbrüche in die Demokratie" des Lernortes, gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung.