Mai 2025 - Exkursion zur Gedenkstätte Sandbostel: Kriegsgefangenenlager, Internierungslager und Aufnahmelager für Geflüchtete aus der DDR
Exkursion zur Gedenkstätte Sandbostel: Kriegsgefangenenlager, Internierungslager und Aufnahmelager für Geflüchtete aus der DDR
am Sonntag, 25. Mai, 9:00-16:15 Uhr
Eine Kooperation des Lernorts Demokratie mit dem DOZ 20 e.V. sowie dem Historischen Museum Domherrenhaus
Abfahrt: ZOB Verden, Bahnhofstr. (ZOB)
Abfahrt um 09:00 Uhr; Rückkehr in Verden gegen 16:15 Uhr
Teilnahme nur nach Voranmeldung im Domherrenhaus!
Kosten für Bustransfer und Führung 20€
Tickets sind erhältlich im Historischen Museum Domherrenhaus; www.domherrenhaus.de, Tel. 04231-2169, Untere Straße 13
Mindestteilnehmerzahl 15 Personen
Für ein Kontingent an ermäßigten Karten (5 €) bitte melden unter
Abholung der ermäßigten Karten im Historischen Museum Domherrenhaus
Ende September 1939 brachte die Wehrmacht die ersten 3000 polnischen Kriegsgefangenen in das kurz zuvor nahe des niedersächsischen Dorfes Sandbostel eingerichtete Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager (Stalag) X B Sandbostel. Die Kriegsgefangenen wurden an zahlreichen Orten in der norddeutschen Kriegs- und Landwirtschaft eingesetzt. Bisher sind über 1.100 Arbeitskommandos im gesamten Elbe-Weser-Dreieck bekannt.
Im Herbst und Winter 1941/42 kam es unter den sowjetischen Kriegsgefangenen sowie im April/Mai 1945 unter den aus dem KZ Neuengamme nach Sandbostel verschleppten KZ-Häftlingen zu einem Massensterben durch Hunger, Seuchen, Erschöpfung und Gewalt. Die Toten des Lagers wurden an verschiedenen Stellen begraben, die Zahl ist bis heute nicht geklärt, die Anzahl wird zwischen 8.000 und 50.000 Toten geschätzt. Während der Exkursion wird auch der frühere Lagerfriedhof nahe des Dorfes Sandbostel aufgesucht, auf dem die Toten entsprechend ihrer nationalen Zugehörigkeit begraben wurden. Die sowjetischen Toten wurden aufgrund der hohen Zahl in Massengräbern bestattet.
Nach der Befreiung durch die britische Armee am 29. April 1945 und umfangreichen Rettungs- und Versorgungsmaßnahmen wurde das Lager bis 1948 als britisches Internierungslager für aktive Unterstützer des Nationalsozialismus genutzt, anschließend als Gefängnis, von 1952 bis 1960 als Lager für männliche unbegleitete Flüchtlinge aus der DDR, als Bundeswehrdepot und als Gewerbegebiet. Seit 2007 ist ein Teil des Geländes Gedenkstätte.
Exkursion im Rahmen der Veranstaltungsreihe "80 Jahre Kriegsende - Schwierige Aufbrüche in die Demokratie" des Lernorts, gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung.
Die Leitungsstelle des Lernortes wird gefördert vom EFRE-Programm "Resiliente Innenstädte in Niedersachsen".